Seit achtzehn Jahren hält nun der Namensstreit zwischen der ehemaligen jugoslawischen Republik (FYROM) und Griechenland an. Nun meldet sich die Wissenschaft zu Wort. Mit einem von über zweihundert renommierten Historikern und Wissenschaftlern unterzeichneten Beschwerdebrief an den Präsidenten der Vereinigten Staaten – Barack Obama, bezieht die Wissenschaft in der Namensfrage zum ersten mal offiziell Stellung. Mit sachlichen und fundierten Fachwissen als Grundlage, erklären die Wissenschaftler durch ihren Beschwerdebrief an den amerikanischen Präsidenten, dass die ehemalige jugoslawische Republik, eine offensichtliche Usurpation der griechischen Geschichte vollzieht und dies gegen alle wissenschaftlichen Fakten. An den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Barack Obama White House 1600 Pennsylvania Avenue, NW USA – Washington, DC 20500
Sehr geehrter Herr Präsident,
wir, die Unterzeichneten, ersuchen Sie höflich um Intervention, um einige Ruinen in Südosteuropa aufzuräumen, die von der früheren amerikanischen Regierung zurückgelassen wurden.
Am 4. November 2004, zwei Tage nach der Wiederwahl von Präsident George W. Bush, hat seine Regierung die „Republik Mazedonien“ einseitig anerkannt. Dieser Akt hat nicht nur einen geographischen und historischen Tatbestand verändert, sondern auch eine gefährliche Epidemie von historischem Revisionismus ausgelöst, dessen augenfälligstes Symptom die widerrechtliche Aneignung Alexanders des Großen, des berühmtesten aller Makedonen, durch die Regierung in Skopje ist.
Wir glauben, daß diese Torheit zu weit gegangen ist und daß es nicht Aufgabe der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ist, Geschichtsklitterung zu unterstützen. (Die Dokumentation zu diesen Fakten – hier durch Fettdruck hervorgehoben – läßt sich unter http://macedonia-evidence.org/documentation-de.html nachsehen).
Das besagte Land mit seiner Hauptstadt Skopje wurde im Altertum Paionia genannt. Die Berge Barnous und Orbelos, die heute die Nordgrenze Griechenlands bilden, stellen eine natürliche Barriere dar, die – heutzutage so gut wie im Altertum – Makedonien von seinem südlichen Nachbarn trennt. Die einzige nennenswerte Verbindung verläuft entlang des Flusses Axios/Wardar, und sogar dieses Tal „stellt keine Verbindungslinie dar, da es durch Schluchten zerteilt ist.“
Obwohl es stimmt, daß die Paionier 358 v. Chr. von Philipp II., Vater Alexanders des Großen, unterworfen wurden, waren sie keine Makedonen und lebten sie nicht in Makedonien. In ähnlicher Weise mögen die Ägypter, die von Alexander dem Großen unterworfen worden waren, von Makedonen beherrscht worden sein, doch waren sie selbst Ägypter, und Ägypten wurde niemals Makedonien genannt.
Besser gesagt: Makedonien mit seinen makedonischen Griechen war seit wenigstens 2500 Jahren genau dort gelegen, wo die heutige griechische Provinz Makedonien sich befindet. Genau diese selbe Konstellation trifft z.B. zu für Attika und die Griechen Athens, Argos und die argivischen Griechen sowie Korinth und die Griechen der Korinthia.
Wir verstehen nicht, wie die modernen Bewohner des alten Paioniens, die slawisch sprechen – eine Sprache, die etwa 1000 Jahre nach dem Tode Alexanders in den Balkanraum eingeführt wurde -, ihn als ihren Nationalheros in Anspruch nehmen. Alexander der Große war durch und durch sowie unbestreitbar Grieche. Sein Ur-Ur-Urgroßvater, Alexander I., nahm an den Olympischen Spielen teil, was zu seiner Zeit nur Griechen erlaubt war.
Noch vor Alexander I. führten die Makedonen ihre Abstammung auf Argos zurück, und zahlreiche ihrer Könige ließen den Kopf des Herakles - Inbegriff des griechischen Heros – auf ihre Münzen prägen.
Euripides – der in Makedonien starb und dort begraben wurde – schrieb sein Schauspiel Archelaos zu Ehren des Großonkels von Alexander und natürlich auf Griechisch. Bei seinem Aufenthalt in Makedonien schrieb er auch die Bakchen, wiederum auf Griechisch. Vermutlich verstand das makedonische Publikum, was er schrieb und was es hörte.
Alexanders Vater, Philipp, trug einige hippische Siege in Olympia und Delphi davon, den zwei ‚griechischsten’ von allen Heiligtümern im alten Griechenland, wo Nichtgriechen nicht starten durften. Noch bezeichnender ist die Tatsache, daß Philipp dazu bestellt wurde, 346 v. Chr. die Pythischen Spiele in Delphi zu leiten. Mit anderen Worten: der Vater Alexanders des Großen und seine Ahnen waren durch und durch Griechen. Griechisch war auch die Sprache, die Demosthenes und seine Athener Delegation benutzten, als sie in demselben Jahr Philipp Besuche abstatteten.
Aristoteles, ein anderer Grieche aus dem Norden, verließ seine Heimat, um nahezu 20 Jahre an der Akademie Platos zu studieren. Er kehrte anschließend nach Makedonien zurück und wurde Lehrer Alexanders III. Sie sprachen griechisch im Unterricht, und die Lehrräume können noch heute in der Nähe von Naoussa im griechischen Makedonien besichtigt werden.
Alexander führte während seiner Eroberungszüge ständig die von Aristoteles besorgte Ausgabe der Ilias Homers mit sich. Alexander verbreitete auch die griechische Sprache und Kultur über sein ganzes Reich, gründete Städte und richtete Zentren der Gelehrsamkeit ein. Inschriften, die von solch typisch griechischen Institutionen wie dem Gymnasium zeugen, wurden so weit entfernt wie in Afghanistan gefunden. Natürlich sind sie in griechischer Sprache verfaßt.
Folgende Fragen lassen sich stellen: Warum war Griechisch die lingua franca im ganzen Reich Alexanders, wenn er ‚Makedone’ war? Warum war das Neue Testament auf Griechisch geschrieben?
Die Antworten sind klar: Alexander der Große war Grieche, nicht etwa Slawe; die Slawen und ihre Sprache lassen sich in keiner Weise mit Alexander in Verbindung bringen. Eine geographische Nähe ergab sich erst 1000 Jahre später! Das führt uns zurück zu der geographischen Einheit, die im Altertum als Paionia bekannt war. Warum möchten die Leute, die heute hier leben, sich selbst Makedonen nennen und ihr Land Makedonien? Warum versuchen sie, eine ganz und gar griechische Person als ihren Nationalheros zu stehlen?
Die alten Paionier mögen Griechen gewesen sein oder auch nicht, aber sicherlich wurden sie gräzisiert, und sie waren niemals Slawen. Ebenso waren sie keine Makedonen. Alt-Paionia war Teil des makedonischen Reiches wie Ionien, Syrien, Palästina, Ägypten, Mesopotamien, Babylonien, Baktrien und viele Gebiete mehr. Sie mögen zeitweise ‚makedonisch’ geworden sein, aber keinesfalls jemals ‚Makedonien.’ Der Diebstahl Philipps und Alexanders durch ein Land, das niemals Makedonien war, ist durch nichts gerechtfertigt.
Die Traditionen des alten Paioniens können jedoch von den gegenwärtigen Bewohnern dieser geographischen Einheit aus gutem Grund angenommen werden. Die Ausdehnung des geographischen Begriffs ‚Makedonien’ auf das südliche Jugoslawien ist davon allerdings ausgenommen. Bereits im späten 19. Jahrhundert hat der Mißbrauch ungesunde territoriale Bestrebungen befördert.
Derselbe Beweggrund läßt sich auf schulischen Landkarten feststellen, die ein großes Pseudo-Makedonien zeigen, das sich von Skopje bis zum Olymp erstreckt (und in slawischer Sprache beschrieben ist!). Dieselbe Landkarte mit ihren territorialen Forderungen findet sich in Kalendern, auf Aufklebern, Geldscheinen und dergleichen, die im neuen Staat zirkulieren, seitdem er seine Unabhängigkeit von Jugoslawien im Jahre 1991 erklärt hat. Warum muß ein landumschlossener Staat nur solch einen historischen Unsinn verzapfen? Warum muß er ständig seinen Nachbarn verhöhnen und provozieren?
Wie auch immer man ein solches Verhalten bezeichnen möchte, es ist in aller Deutlichkeit kein Zeichen für historische Exaktheit noch für Sicherheit in den Balkanregionen. Man sagt, die Vereinigten Staaten von Amerika hätten ein solches Verhalten angestiftet und ermutigt.
Wir wenden uns an Sie, Herr Präsident, der Regierung in Skopje dabei behilflich zu sein, zu verstehen, daß sie keine nationale Identität auf Kosten der historischen Wahrheit aufbauen kann. Die Völkergemeinschaft kann nicht überleben, wenn Geschichte ignoriert wird, erst recht nicht, wenn sie gefälscht wird.
Hochachtungsvoll
Die Unterschriften der Wissenschaftler
Quelle: Macedonia Evidence
Orginalversion (Deutsch) mit Links: Macedonia Evidence |