Sonntag, 30. Januar 2011

Briefbomben - Deutsche in Athen unter Terror-Verdacht


Die griechische Polizei hat Anfang Januar eine junge Deutsche wegen Terrorverdachts festgenommen und ihr Foto veröffentlicht. Sie soll der Gruppe «Verwschwörung der Feuerzellen» angehören. Diese verschickte im Dezember Briefbomben an europäische Politiker.
Nach der Festnahme einer Deutschen wegen Terrorverdachts in Athen hat die griechische Polizei am Morgen auf ihrer Internetseite ein Foto der Frau veröffentlicht. Sie bat jeden Bürger, der Informationen über die Frau hat, sich notfalls auch anonym zu melden. Bereits am Vorabend hatte die Polizei ihre Festnahme im Athener Stadtteil Perissos bekanntgegeben. «Sie ist festgenommen worden im Zusammenhang mit terroristischer Tätigkeit», sagte ein Polizeioffizier der Nachrichtenagentur dpa. Einzelheiten wollte er nicht nennen.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihr und vier ebenfalls festgenommenen Männern illegalen Waffenbesitz und Beteiligung an einer Terror-Organisation vor, berichtete das Staatsradio (Net). Der Rechtsanwalt der Deutschen, Sotirios Spiriounis, sagte der griechischen Nachrichten-Internetseite in.gr, die Frau gehöre zwar der anarchistischen Szene an, sie habe aber nichts mit Terrorismus zu tun.
Die Behörden vermuten, dass die vier festgenommenen Männer Mitglieder der Untergrundorganisation «Verschwörung der Feuerzellen» sind, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Es werden aber Verbindungen auch zu anderen Untergrundorganisationen vermutet.
In einer Wohnung, die die vier in Athen gemietet hatten, wurden ein Sturmgewehr, eine Pistole, mehr als 220 Patronen und gefälschte Ausweise gefunden. «Meine Mandantin (die 27-jährige Deutsche) hat nur freundschaftliche Beziehungen zu den vier Männern gehabt», sagte ihr Rechtsanwalt. Die vier Griechen und die Deutsche sollen am Montag dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
Die «Verschwörung der Feuerzellen» hatte sich Anfang Dezember zu einer Reihe von Briefbomben an europäische Politiker bekannt. Eine der insgesamt 14 Sendungen landete im Berliner Kanzleramt, konnte aber rechtzeitig entschärft werden. Ende Dezember richtete eine Bombe vor einem Gericht in Athen schwere Schäden an. Auch zu diesem Anschlag bekannte sich die linksextremistische Organisation.
r