Freitag, 27. August 2010

DER ALBANISCHER NATIONALISMUS


Nach einem Streit wurde Aristotelis Goumas von einem Auto totgefahren. Dutzende griechischsprachige Einwohner Himaras blockierten nach dem Tod von Goumas aufgebracht die Küstenstraße zwischen Vlora und Saranda. .
Belgrad/Tirana. An der Ursache für den Tod von Aristotelis Goumas gibt es zumindest für die griechischstämmigen Einwohner der südalbanischen Stadt Himara keinen Zweifel. Weil er Griechisch sprach, war der 35-Jährige vergangene Woche in einem Café von mehreren jungen Albanern angepöbelt worden. Einen Tag später wurde Goumas auf seinem Motorrad offenbar absichtlich von einem Pkw-Fahrer unweit seiner Heimatstadt angefahren – und getötet. Goumas sei „aus ethnischen Gründen“ getötet worden, meinte hernach der Sprecher des griechischen Außenministeriums, Grigoris Delavekuras, und zeigte sich über die Sicherheit der griechischen Minderheit im Nachbarland „besorgt“: Der „beispiellose“ Akt drohe, für ethnische Spannungen „mit unkontrollierbaren Konsequenzen“ zu sorgen.

Die lokale Polizei hat zunächst jeden ethnischen Hintergrund des „Verkehrsunfalls“ dementiert. Doch schon einen Tag vor dem Tod von Goumas hatten sich drei albanische Griechen bei der Polizei über Drohungen gegen sie wegen des Gebrauchs ihrer Muttersprache beschwert.
Nach dem Tod von Goumas blockierten Dutzende griechischsprachige Einwohner Himaras aufgebracht die Küstenstraße zwischen Vlora und Saranda. Griechischstämmige Beamten legten aus Protest mehrere Stunden die Arbeit nieder. Erzbischof Janullatos, das griechischstämmige Oberhaupt der albanisch-orthodoxen Kirche, warnte die Behörden davor, das „Klima der Koexistenz“ zu ruinieren. Rassenhass machte Himaras Bürgermeister Vasil Bollano für den Tod von Goumas verantwortlich.
Von einst über 100.000 ist Albaniens griechische Gemeinschaft seit der Wende von 1989 wegen der Abwanderung nach Griechenland laut griechischen Schätzungen auf 15.000 Personen geschrumpft: Damit stellen die Griechen aber neben den Roma noch immer die größte Minderheit in dem 3,1-Millionen-Einwohner-Staat Albanien. In den 90er-Jahren war es wegen des Umgangs mit der Minderheit wiederholt zu Spannungen zwischen Tirana und Athen gekommen. Die einstigen Probleme gelten mittlerweile als weitgehend ausgeräumt: Schulen in Dörfern mit einem starken Griechen-Anteil bieten griechischsprachigen Unterricht an, einzelne Kommunen sind zweisprachig beschildert. Zu Problemen kam es aber immer wieder in Himara. Der griechische Bürgermeister Bollano war kürzlich wegen Machtmissbrauchs verurteilt worden, weil er Straßenschilder abmontieren ließ, die nicht zweisprachig waren.

„Barbarischer Akt“

EU und OECD müssten in die Ermittlungen miteingeschaltet werden, fordert nun die der griechischen Minderheit nahestehende Menschenrechtspartei. Mehrere griechische Europaparlamentarier haben die EU-Kommission aufgefordert, bei Albaniens Regierung zu intervenieren. Verspätet hat mittlerweile Albaniens Premier Sali Berisha auf den Vorfall reagiert: Sollte sich der Verdacht eines ethnisch motivierten Verbrechens als richtig erweisen, müsse von einem „extrem barbarischen, fanatischen und blinden Akt“ gesprochen werden.
Der flüchtige Fahrer des Unglückswagens hat sich inzwischen der Polizei gestellt: Seiner Darstellung nach soll der Tod von Goumas Folge eines „normalen“ Streits und nicht ethnisch motiviert sein. Albaniens rechtsgerichtete Republikanische Partei, die mit in der Regierung sitzt, wirft Athen und der griechischen Minderheit vor, die Hintergründe des „Zwischenfalls“ zu „übertreiben“. Parteichef Sabri Godo wittert hinter deren Protesten gar den Versuch, die territoriale Integrität Albaniens zu „verletzen“ und Himara „annektieren“ zu wollen: „Was geht die griechische Regierung ein Streit zwischen zwei albanischen Staatsbürgern an?“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24. August 2010)

Donnerstag, 26. August 2010

Mike Rann – Makedonien ist so griechisch wie die Akropolis


Die Organisation für Menschenrechte hat den Premierminister des Staates South Australia, Mike Rann, vom Vorwurf des Rassismus Freigesprochen. Migranten der ehemaligen jugoslawischen Republik (FYROM) in Australien, bezichtigten den hochrangigen Politiker gegen das Volk der EJRM Rassismus zu betreiben. M.Rann hatte bei einem Festival 2009 in Adelaide erklärt, dass die ehemalige jugoslawische Republik (FYROM), das historische Erbe, die Geschichte und Kulturelemente Griechenlands stehle.
Diese Usurpationen schüren und regen die Spannungen mit Griechenland und dem griechischen Volk in einer gefährlichen Art und Weise“ – So Mike Rann.Kurz darauf reichte die Gemeinde der Bürger der EJRM des australischen Staates „South Australia“ bei der Organisation für Menschenrechte Klage gegen Mike Rann ein. Nun meldete sich die Vorsitzende der Kommission für Menschenrechte die Richterin Catherine Brason (President of the Australian Human Rights Commission) zu Wort und erklärte das die Klage wegen Mangel an Substanz zurückgewiesen werde.

Rann selbst betonte seine Abneigung zum Rassismus und das die Kritik sich nicht gegen die Bevölkerung der ehemaligen jugoslawischen Republik (FYROM) richte, sondern gegen das Regime des jungen und multiethnischen Staatsgebilde. „Niemand kann mir verbieten meine Meinung zur historischen Wahrheit auszusprechen denn MAKEDONIEN IST SO GRIECHISCH WIE DIE AKROPOLIS“! – so Rann. Mike Rann ist seit Beginn des Namensstreites 1991, ein Verfechter der griechischen Positionen als auch in der Zypernfrage zwischen Griechenland und der Türkei.

Quelle: Greek Reporter Australia

Montag, 23. August 2010

Orthodoxe Christen feiern Messe in Sümela

Verständigung zwischen Christen und Muslimen, dies stand im Mittelpunkt des ersten Gottesdienstes orthodoxer Christen im Sümela-Kloster in der Türkei. Tausende kamen zu diesem besonderen Ereignis ans Schwarze Meer und feierten die Heilige Maria, die auch von den Muslimen verehrt wird.

Von Ulrich Pick, ARD-Hörfunkstudio Konstantinopel/Istanbul

Zum ersten Mal seit mehr als 84 Jahren haben orthodoxe Christen im Kloster Sümela südlich von Trabzon an der türkischen Schwarzmeerküste wieder eine Heilige Messe feiern dürfen. Der Gottesdienst zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel wurde vom Oberhaupt der christlichen Orthodoxie, dem in Istanbul residierenden Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios, zelebriert.

Das Kloster Sümela ist 1600 Jahre alt, in einen 1100 Meter hohen Hang der Zigana-Berge gebaut und der Gottesmutter geweiht. Auf Griechisch heißt es "Panagia Soumela": Kloster der Allheiligen beim schwarzen Berg. Früher, vor der Gründung des Staates Türkei, lebten dort am Schwarzen Meer mehr als 300.000 Pontos-Griechen. Sie mussten aber wegen des Bevölkerungsaustauschs zwischen der Türkei und Griechenland, den der Vertrag von Lausanne 1922 besiegelte, das Land verlassen. Die letzte Messe im Kloster wurde 1926 gelesen.

Entsprechend groß war für viele Griechen die Freude, wieder an den Ort ihrer Vorfahren pilgern zu dürfen: "Endlich und nach mehreren Jahrzehnten und nach der Katatsrophe von 1922 wird wieder die Heilige Messe ertönen im historischen Kloster von Sümela nahe Trabzon. Es ist ein historischer Moment", sagt ein Grieche.

Heilige Maria von Christen und Muslimen verehrt

Nach Angaben griechischer wie türkischer Medien waren zwischen 10.000 und 20.000 Gäste aus Griechenland, Georgien und Russland an die türkische Schwarzmeerküste gereist. In seiner Predigt betonte Patriarch Bartholomaios die religionsübergreifende Bedeutung der Heiligen Maria, welche sich vor allem zwischen Griechen und Türken zeige: "Auch der Koran ehrt sie als Prophetin und widmet ihr mehrere Seiten mit großem Lob. Lasst die Heilige Maria Garantin besserer Tage sein für die beiden Völker. Diese Pilgerreise soll eine weitere Brücke der Kommunikation und des Vertrauens zwischen uns werden."

Verschwörungstheoretiker wittern Verrat

Während die islamisch orientierte türkische Regierung von Ministerpräsident Tayyip Erdogan durch ihre Erlaubnis, in Sümela eine Messe feiern zu lassen, das Verhältnis zu den nicht-muslimischen Minderheiten entkrampfen will, witterten nationalistische türkische Kreise im Vorhinein Verrat. Es werde eine Wiedergeburt des alten byzantinischen Reiches eingeleitet, heißt es. Schließlich sei es kein Zufall, so die Verschwörungstheorie der Rechten, dass die Messe am 15. August stattfinde. Am 15. August 1461 hätten die Osmanen das ehemalige Pontosreich erobert.

Eigentlich hätte man solch verschrobene Äußerungen übergehen können, doch Trabzon gilt als Hochburg des türkischen Nationalismus. Hier wurde 2006 der katholische Priester Andrea Santoro erstochen, und von hier stammen die Mörder des 2007 erschossenen armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink.

Botschaft des Friedens und der Freundschaft

Entsprechend betonte Patriarch Bartholomaios in seiner Predigt: "Wir versichern den Vertretern des Staates Türkei und der örtlichen Bevölkerung, dass wir Orthodoxen uns heute hier versammeln als Boten des Friedens und der Freundschaft, mit den besten Gefühlen für sie. Die Allerheilige Mutter vereinigt schließlich uns alle, wenn wir daran denken, dass sie vielmals Wunder bewirkt hat und vielen geholfen hat, unabhängig des Glaubens sowohl für Christen als auch für Muslime, Romäer, Türken, Russen, Georgier und Rumänen."

Abschließend äußerte das Oberhaupt der orthodoxen Christen den Wunsch, im kommenden Jahr abermals am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel einen Gottesdienst in Sümela feiern zu können.



Freitag, 20. August 2010

Griechenland Sparanstrengungen Griechenlands übertreffen EU-Erwartungen

Donnerstag 19.08.2010

Im ersten Halbjahr 2010 konnte das Staatsdefizit Griechenlands um 46 Prozent gedrückt werden. Damit übertrifft Griechenland die Erwartungen der EU und kann mit weiteren Milliarden aus dem internationalen Rettungspaket rechnen. Die gesamte Hilfe für Griechenland umfasst 110 Milliarden Euro. 30 Milliarden Euro der Griechenland-Hilfen übernimmt der IWF.
Griechenland hat bei seinen Sparanstrengungen die EU-Erwartungen übertroffen und kann mit der Auszahlung von weiteren Milliarden Euro aus dem internationalen Rettungspaket rechnen. Das Staatsdefizit konnte im ersten Halbjahr um 46 Prozent gedrückt werden, teilte EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn am Donnerstag mit. Auch bei den wichtigsten Strukturreformen sei die Regierung zügig vorangekommen. Aus Sicht der EU-Kommission sind damit die Bedingungen erfüllt, damit die Europartner auf ihrem Treffen am 7. September die nächste Darlehenstranche freigeben können.

Die drohende griechische Staatspleite hatte den Euro im Frühjahr erheblich unter Druck gebracht und Angst vor einem Flächenbrand geschürt. Im Mai einigten sich die EU-Mitglieder deswegen auf ein Rettungspaket mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Gesamtvolumen von 110 Milliarden Euro – 30 Milliarden davon übernimmt der Internationale Währungsfonds (IWF). Eine erste Tranche von 20 Milliarden Euro war bereits im Mai bewilligt worden, die zweite hat ein Volumen von neun Milliarden Euro. Bevor die Darlehen freigegeben werden, bewerten Experten von EU-Kommission und IWF jeweils die Spar- und Reformmaßnahmen Athens.
Rehn stellte Griechenland nun zwar ein positives Zeugnis aus, warnte zugleich aber vor weiteren Risiken. Die größte Herausforderung liege darin, für eine angemessene Liquidität und Finanzstabilität im Bankensektor zu sorgen. Zudem könnten Korrekturmaßnahmen erforderlich werden, damit die Haushaltsdisziplin auch im zweiten Halbjahr beibehalten werde.

Quelle

Donnerstag, 19. August 2010

Griechenland und Israel vertiefen militärische Kooperation



Die Regierungschefs Griechenlands und Israels, Giorgos Papandreou und Benjamin Netanjahu, haben am Dienstag Probleme der militärischen Kooperation beider Länder erörtert.

Das teilte das griechische Außenministerium mit. Es handele sich um die erste Visite eines israelischen Premiers in Griechenland überhaupt. Die Unterredung, an der auch ranghohe griechische Militärs teilnahmen, habe auf der griechischen Insel Poros stattgefunden, hieß es. Zu den Themen der Gespräche wurden keine Angaben gemacht.

Örtliche Presse berichtete am Dienstag, dass Griechenland unter anderem zu einem "Ersatzflugplatz" beim Training israelischer Piloten werden könnte, nachdem sich die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei nach einer Attacke israelischer Militärs auf einen Friedenskonvoi für den Gaza-Streifen drastisch verschlechtert hatten. Beim Angriff kamen Ende Mai dieses Jahres neun Türken ums Leben. Athen verurteilte die Attacke, was Griechenland aber nicht daran hinderte, engere militärische Kontakte zu Israel zu knüpfen.

Zudem ist Griechenland an israelischen hohen Technologien sowie an einer engeren Kooperation in Energie und Tourismus interessiert. Beide Länder heben hervor, dass ihre Zusammenarbeit nicht gegen die Türkei oder ein anderes drittes Land gerichtet ist.

Netanjahu beenet am Dienstag seinen zweitägigen offiziellen Besuch in Griechenland.

RIA Nowosti, de.rian.ru

Veröffentlicht: 18. August 2010